Wanderausstellung und Film

Menschen am Fluss

Wie vernetzt ist die Aue?

In keinem Lebensraum in Mitteleuropa gibt es mehr Tier- und Pflanzenarten als in den Auen entlang der Flüsse. Das Leben hier an der Oder pulsiert durch den ständigen Wechsel von Überschwemmungen und Trockenheit. Nur wenige Prozent Europas sind noch mit Auen bedeckt, aber man findet dort über die Hälfte der heimischen Pflanzenarten! Die Auen zählen zu den artenreichsten und produktivsten Ökosystemen. Man spricht hier auch von einer hohen „Biodiversität“.

Doch was ist Biodiversität?
Als biologische Vielfalt oder auch Biodiversität bezeichnet man die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten. Dabei meint der Begriff Vielfalt des Lebens sowohl die Vielfalt von Arten (Seeadler ist nicht gleich Biber), als auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten (alle Biber unterscheiden sich), sowie die Vielfalt der Ökosysteme, in denen sie leben (eine Auenwiese ist kein Kiefernwald).

Entdecken Sie Biodiversität

Alle Lebensräume und Lebewesen unserer Erde sind miteinander verbunden, ähnlich wie ein riesiges Netz, das die Erde umgibt. Wenn Lebensräume zerstört werden oder Arten aussterben, dann bekommt das Netz Löcher. Nur wenn die Biodiversität hoch ist, können die Löcher ausgeglichen werden und das Ökosystem bleibt intakt. Im Nationalpark Unteres Odertal und im Landschaftsschutzpark Dolina Dolnej Odry wird diese Vielfalt geschützt. In der Aue leben viele Tiere und Pflanzen. Erfahre durch die Texte mehr über die Vielfalt des Lebens und verknüpfe die Tiere und Pflanzen durch die Seile miteinander. Erlebe danach, wie empfindlich dieses Ökosystem ist, indem Du nur den Bitterling aus dieser Gemeinschaft entfernst.

1. Grüne Mosaikjungfer
Diese große Libelle ist eng an das Vorkommen der Wasserpflanze „Krebsschere“ gebunden. Nur an ihr legt sie ihre Eier ab. Zwischen den scharfkantigen Blättern der Krebsschere jagen die Libellenlarven Jungfische wie und Wasserinsekten und sind dabei selbst vor Räubern sicher.

2. Bitterling
Dieser Zwerg unter den Karpfenfischen wird kaum größer als 8 cm und lebt in kleinen Schwärmen. Damit passt er ins Beuteschema vieler Raubtiere am und im Wasser . Selbst die Larven der Grünen Mosaikjungfer können junge Bitterlinge erbeuten! Diese fressen ihrerseits kleine Plankton-Tiere wie Wasserflöhe, während die erwachsenen Fische eher vegetarisch leben. Bitterlinge legen ihre Eier ausschließlich in lebenden Muscheln ab.

3. Großer Wasserfloh
Wasserflöhe sind, anders als ihr Name vermuten lässt, kleine Krebse. Sie gehören zum tierischen Plankton und sind die Nahrungsgrundlage für viele kleine Fische und andere Wasserlebewesen. Ihre freischwebenden Eier werden von der aus dem Wasser gefiltert.

4. Fischotter
Der Fischotter ist ein hervorragender Schwimmer und Taucher. Je nach Angebot nutzt er verschiedene Nahrungsquellen, ist aber vor allem beim Fangen von kleinen und großen Fischen erfolgreich. Ergänzt wird der Speiseplan durch Muscheln. Wichtig ist dabei ein naturnahes Gewässer mit einer Vielfalt verschiedener Uferzonen.

5. Seeadler
Das Wappentier Deutschlands ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,50 Metern der größte heimische Greifvogel. Seeadler besiedeln Waldgebiete in der Nähe nahrungsreicher Gewässer. Neben Großfischen bieten ihnen vor allem Wasservögel eine Nahrungsgrundlage.

6. Hecht
lauert der Hecht zwischen Wasserpflanzen auf seine Beute, kleinere Fische . Zur Fortpflanzung benötigen Hechte flach überschwemmte Auenwiesen. Hier werden sie aber schnell selbst zur Beute großer Fischfresser wie oder .

7. Schwarzstorch
Im Gegensatz zu seinen hellen Verwandten ist der Schwarzstorch sehr scheu und mittlerweile äußerst selten. Er nistet ausschließlich in Wäldern und jagt an Gewässerufern vor allem kleine Fische und große Wasserinsekten.

8. Krebsschere
Auf warmen, nährstoffreichen Gewässern ist die Krebsschere zuhause. Hier bietet sie einen idealen Nistplatz für die und Lebensraum für die Larven der Grünen Mosaikjungfer. Im Winter sinkt die Pflanze auf den Gewässergrund. Damit schützt sie sich und die Libellenlarven vor dem Erfrieren.

9. Trauerseeschwalbe
Diese eleganten Vögel sind mit den Möwen verwandt, brüten aber lieber in Feuchtgebieten abseits der Küste. Hier suchen sie nach ruhigen, sonnigen Gewässern mit vielen Wasserpflanzen, auf denen sie nisten können. Trauerseeschwalben sind geschickte Libellenjäger, fischen aber auch und andere Kleinfische aus dem Wasser.

10. Malermuschel
Malermuscheln sind große Süßwassermuscheln, die am Gewässergrund leben. Sie filtern Algen und tierisches Plankton aus dem Freiwasser. legen ihre Eier ins Innere von Malermuscheln. Schwimmen die Jungfische aus, heften sich Muschellarven an sie und leben einige Zeit als Parasiten in ihren Kiemen, bis sie sich als fertige kleine Muscheln lösen.